Die Polizei informiert:
„In den letzten Tagen haben wir wiederholt über die Masche der „falschen Polizeibeamten“ berichten müssen. Mit der perfiden Masche, Seniorinnen und Senioren zu kontaktieren und stark zu verunsichern, konnten Bargeldbeträge und Schmuck im fünf- und sechsstelligen Bereich erbeutet werden.
Die Anrufe erfolgten in den späten Abendstunden. In zum Teil mehrstündigen !! Gesprächen wurde vorgegaukelt, Einbrecher wären im Nahbereich und hätten es genau auf diese Familie abgesehen. Hintergrundgeräusche und die Gesprächsatmosphäre suggerierten den Angerufenen authentische Polizeiarbeit.
Im Zustand der Angst entlockten die Betrüger Angaben zu Wertgegenständen. Der weitere Verlauf bleibt gleich: Eine Sicherung der Wertsachen kann nur erfolgen, wenn Polizei die Gegenstände in Verwahrung nimmt. Selbst Banken werden als mögliche Mittäter denunziert. Zum Schluss erfolgte in gutem Glauben an die Polizei die Übergabe an einen „Beamten“ an der Haustür.
Der gute Glaube an die Polizei hilft hier leider den Tätern. Die aktuelle Serie begann für uns in Leichlingen, setzte sich über Burscheid und Odenthal fort und hat jetzt Bergisch Gladbach erreicht. Wenn wir eine Prognose wagen sollten, müssten jetzt Rösrath und Overath folgen.
In drei aktuellen Fällen traf es am Dienstagnachmittag eine 88-Jährige in Odenthal, der Schmuck und Bargeld im vierstelligen Bereich geraubt wurden. Der „Abholer“ war ca. 180cm groß und schlank. Er hatte kurze mittelblonde Haare und ein rundliches zartes Gesicht. Er hatte eine gepflegte Erscheinung. Da die Geschädigte im entscheidenden Augenblick ihre Wertsachen nicht sofort übergab, riss ihr der junge Mann (ca. 25 Jahre) die Sachen aus den Händen.
In der Nacht zu Dienstag (01.30 Uhr !!) ist ein mittlerer fünfstelliger Bargeldbetrag in Berg.-Gladbach Hand übergeben worden. Am heutigen Mittwoch sind Schmuck und Bargeld im niedrigen sechsstelligen Bereich in Bensberg übergeben worden. Die Täterbeschreibung in Bensberg deckt sich mit der in Odenthal.
Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen gestalten sich in diesem Deliktfeld sehr schwierig. Nach unseren Erkenntnissen sitzen die Täter im nicht-europäischem Ausland, wo keine Rechtsabhilfeabkommen mit Deutschland bestehen. Vereinzelte Versuche, den „Abholer“ festzunehmen, sind leider gescheitert. Eine erste Vortragsveranstaltung in Leichlingen war gestern von interessierten Bürgerinnen und Bürgern gut besucht. Ein Vortrag am nächsten Donnerstag (25.01., 18.00 Uhr in GL, Hauptstr. 1-9) werden wir um das Thema „falsche Polizeibeamte“ erweitern. Für die nächsten Tage bereiten wir Plakataktionen in allen Banken im Kreisgebiet vor.
Im Moment gilt bei uns eindeutig Gefahrenabwehr vor Strafverfolgung.